SOLOEXHIBITION
THOMAS SCHÜPPING
AMERICAN DESERT STORY
11.10.2022 – 12.01.2023

Thomas Schüpping und Henrietta Weithorn zeigen Ihnen eine Auswahl von seinen Arbeiten und Videos der Werke.
Mit seinem mobilem Atelier (Wohnmobil) bereiste er die USA und Europa (2017-2021).

Anmeldung bitte per Email oder Telefon
info@weithorn-galerie.de Henrietta Weithorn
tel. 0211.13866-426


Schüpping erfasst die Landschaft in dem Sinne, dass er Augenzeuge ist, alle Dinge mit der gleichen Ernsthaftigkeit registriert und auf diese Weise die natürliche Verfasstheit bannt – unter den Auspizien, dass sie sich permanent wandelt und nie ganz zu erfassen ist. Er wählt die „klassische“ Fotografie an Ort und Stelle zur Erfahrung der Landschaft in Zeiten, in denen jeder Stein vom Weltraum aus digital gesichert, vermessen und ausgewertet wird. Er führt die Natur wieder der direkten Aneignung zu: als unbekanntes Terrain, als Welt ohne Menschen. Aber Schüpping liegt nicht am aufklärerischen Impetus eines Robert Adams, bei dem einzelne Sujets zu Zeugnissen und mithin Denkmälern werden. Vielmehr behält er sich auf seinen Fahrten das Planlose vor, ist ausschließlich und interessiert sich gerade nicht für die Eingriffe der Zivilisation oder für geographische Prozesse in der Natur. Schon das unterscheidet ihn auch von den Nachfolgern der New Topographic Movement. Er formuliert das vermeintlich ewig Gleiche und das schier Unendliche, und er wählt dazu die Textur des Kargen. Und er zeigt, dass diese „gewöhnlichen“, unspektakulären Orte ganz und gar nicht „leer“ sind, es aber der ausgiebigen Hinwendung bedarf, um ihre Vielschichtigkeit zu ahnen. In einem komplexen Prozess des Positionierens, Schauens und Wartens auf das rechte Licht wird das Erlebnis hier zur Einsicht. „Wir nehmen wahr – wir sehen. Wir sehen mit unseren Augen, und wir sehen mit unserem Geist. Wir wollen die Wahrheit über das Leben und alles Schöne sehen. Sie sind beide für uns ein großes Geheimnis“ [5], schreibt Agnes Martin, und Thomas Schüpping würde dies gewiss sofort unterschreiben.
Auszug von Thomas Hirsch -Text

Quellennachweis :[3] Gespräch mit Thomas Schüpping im Atelier in Düsseldorf, 26. März 2013.
[5] Agnes Martin, „Ruhe und Stille in der Kunst“, 1974 / 1992, in: Dieter Schwarz (Ed.), Agnes Martin, Writings, 6. Aufl., Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz, 2005, S. 91.
Veröffentlicht am Januar 25, 2017 Kategorie thomas schüpping
Text > AUSZUG AUS DEM FOTOBUCH > STILLE LANDSCHAFTEN 2000-2015 Zzyzx, / Distanz Verlag)